Regionale Gesundheitsvesorgung zukunftsfähig gestalten
19. Dezember 2019
Regionale Gesundheitsversorgung zukunftsfähig gestalten
Seminar des TransMit-Projektbereichs für Versorgungsforschung und Beratung bei der Volksbank Mittelhessen in Wetzlar mit dem Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V., Hessischer Städte- und Gemeindebund e.V. und Rechtsanwaltssozietät Broglie, Schade & Partner GbR
Die beteiligten Gruppen diskutierten intensiv das Mustermodell einer zukunftsfähigen Versorgung des ländlichen Raumes. Festgestellt wurde dabei, dass die Komplexität des Themas für die beteiligten Gruppen noch ein großes Maß an Hintergrundinformationen erfordert. Insbesondere die zentrale Bedeutung der digitalbasierten Hilfsmittel für die zukunftsfähige ländliche Versorgung stellt noch ein großer Hindernisfaktor dar. Die neuen Ansätze sogenannter regionaler digitaler Plattformen von Volksbanken und Sparkassen ergänzend für Gesundheit- und Infrastruktur-Kooperation und –Kommunikation einzusetzen (regionale Marktplätze) ist für viele schwer vorstellbar. Dies obwohl sie im täglichen Leben tag/täglich globalisierte, gewerbliche nicht datengeschützte Marktplätze nutzen. Diese sind verbunden mit dem Namen Amazon, Google, Facebook, Whatsapp. Diese Modelle können mit hoch gesichertem Datenschutz auch regional für Gesundheit eingesetzt werden und basieren auf entwicklungsplattformen von Volksbanken und Sparkassen. Ein Musterbeispiel ist das Modellprojekt der Bayerischen Versicherungskammer, Fraunhofer Institut und Gemeinde Wegscheid unter dem Begriff „Digitales Dorf Wegscheid“.
Musterstruktur
Die kooperative BSP-TransMit-Strategie
Die duale Kommunale Gesundheitsversorgungsstrategie mit dem zweifachen Genossenschaftsmodell für digitalbasierte innovative Gesundheitsversorgung
- Hausarztpraxis Genossenschaft als regionale Abgeberauffanglösung und zentrale Ausbildungspraxis
- Finanzierungs- und Förderungsgenossenschaft engagierter Bürger und Wirtschaftsunternehmen unter Einbeziehung IHK, Handwerkskammer, Wirtschaftsförderung, Volksbanken/ Sparkassen unter Einbeziehung aller interessierter verbleibende Hausärzte unter Federführung Kommune
Ziel:
Mit weniger verbleibenden Hausärzten delegativ, digital, vernetzt 50% mehr Patienten 7/24/365 zu Hause und in der Praxis besser versorgen. Symbolische Vision: Lebenslange hausärztliche Versorgungsgarantie
Erfordernisse:
• Kompetente Information und Mobilisierung von Bevölkerung und Wirtschaft
• Förderung/Finanzierungsunterstützung der Bürger / Regionalwirtschaft aller Hausarztpraxen
als gemeinsame regionale Zukunftsaufgabe einer digitalen, innovativen ländlichen Heimatregion.
Unterziele:
- Hausärztliche Dauerpatienten ab 65 feste nichtärztliche Betreuungsmitarbeiter zuordnen und die Möglichkeiten digitalbasierte Dauermessverfahren am Körper und in der Wohnung verdeutlichen.
- Regionale, personenbezogene ärztliche ‚Fernbehandlungskonzepte aufbauen – auch mit Ärztinnen, die von zu Hause – Home Office im urbanen Bereich – dauerhaft die ländliche Versorgung unterstützen
- Telemedizinisch vernetzte Gesundheitsstrukturen schaffen mit e-Patientenakte und e-Rezept
= Zusammenwirken virtuell in der Wohnung des Patienten von Hausarzt, Facharzt,
Krankenhausarzt, Pflege, Apotheke, Angehörige (Nachbarschaft)
- Bürgerschaft und Regionalunternehmen finanzieren über Bürger-Gesundheitsgenossenschaft, Schulung und Infrastruktur insbesondere für 2/3 älterer und sozialschwächerer Menschen und digital skeptische Patienten/Angehörige/Nachbarschaft (solidarisches Quartierskonzept)
Basis der digitalen Infrastruktur:
Geplante Digital Plattform / Ökosystem der deutschen Volksbankenorganisation (datensicher, persönlich)
Statt gewerblich / global: Geschützt regional für Bankkunden, Hausarzt (Patienten, Gesundheitsdienstleister, regionale Händler/Produzenten/Handwerk, Wohnungen, ÖPV, soziale Kommunikation/Tourismus, Kommunen, Schulen
Konkrete digitale Umsetzung durch Hybrid-Partnerschaft mit Volksbanken, die ihr Leistungsspektrum erweitern
Aufbau einer regionalen hausärztlichen Musterpraxis als innerärztliche Genossenschaft als Auffangmodell für Abgeber und Ausbildungspraxen für Nachwuchsärzte und Praxispersonal. Zentraler Dienstleistungsträger für alle regionalen Hausarztpraxen, die Mitgründer- und Genossenschaftsträger sind. Vermeidung von Wettbewerbsstrukturen!
Ziel: Gleichartiger Ablaufprozesse und Attraktivitätsmerkmale einer zukunftsfähigen, hausärztlichen, digitalen und delegativen selbständigen Praxis mit Teilzeitärztinnen
Veränderungsfinanzierer und Managementträger durch Bürger –und Wirtschaftsgenossenschaft für Gesundheit zuzüglich Fördergelder, Sponsorenebene
Fördergenossenschaft von Bürgern/Regionalwirtschaft für digitalbasierte Gesundheit und Infrastruktur/Quartiersversorgung
durch
Einmalgenossenschaftsanteile und Dauerbeiträge
Höhe: Euro 1 pro Tag = Euro 30 pro Monat = EUR 360 pro Jahr
als
Vergütung für Hausärzte für innovative digitale Leistungen von Hausärzten/Netz werkpartnern
und
Bezahlung für professionelle Gesundheitsexperten bei Bürger-Wirtschaftsgenossenschaft für Gesundheit
und
Ausbildung/technische Ausstattung für sozial schwächere Bürger (einkommensschwach/bildungsfern)
und
Aufbau/Unterhalt regionale Musterpraxis als Ausbildungsstätte für Ärzte und Personal aller interessierten Hausarztpraxen als Gesundheitspartner der Kommunen
Fazit:
Selbsthilfe und Finanzierungsmodell aus der Region für die Region
Kommune mit Bürger und Wirtschaft ergreift Initiative und finanziert und unterstützt Auffang-, Praxis und Ausbildungszentren niedergelassener, ärztlicher, verbleibender Ärzte als MVZ-Genossenschaft verbleibende Ärzte für Abgeber, Nachwuchs und innovative nachahmenswerte Praxis-Prozessstruktur für eine patientenzentrierte Versorgung insbe-sondere älterer Patienten im häuslichen Umfeld.
Hans-Joachim Schade
Rechtsanwalt und Mediator
Fachanwalt für Medizinrecht
hjs@arztrecht.de
Zurück zur Übersicht